Schauwerk.

Portrait.Standorte

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Zeitraum WiSe 2018/19 — WiSe 2019/20

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modular und multifunktional

Die Vision vom schauwerk als zentraler Ort des Wissenstransfers und sozialen Miteinanders realisierte sich 2018 tatsächlich genau im Herzen der Magdeburger Innenstadt in einem leerstehenden Ladengeschäft auf dem Nordabschnitt des Breiten Wegs. Die Nummer 114 a konnte zwischengenutzt werden und offerierte großzügige Räumlichkeiten auf mehreren Etagen. Das Erdgeschoss bot reichlich Platz durch seine große und ungegliederte Ladenfläche, während sich im Obergeschoss ein Konferenzraum befand, der kleinen Arbeitsgruppen die Möglichkeit geben sollte, ungestört tätig zu sein. Die große Schaufensterfront deutete verheißungsvoll an, als zentrales Vermitt- lungselement zwischen dem Innenbereich und der direkt vor der Tür befindlichen Fußgängerzone fungieren zu können. Dass sämtliche Räume ohne jegliche Ausstattung daherkamen, stellte kein Problem, sondern eine hervorragende Möglichkeit zur gestalterischen Entfaltung angehender Industriedesigner*innen dar. So waren die Verantwortlichen der ersten Stunden im Leben des schauwerk vor allem mit dem Aufbau und der Basisgestaltung der Räumlichkeiten beschäftigt.

Durch eine modular aufgebaute Anordnung von Tischen, Stühlen und Bänken konnten grundlegende Strukturen geschaffen werden, die sich den konkreten Bedürfnissen vor Ort leicht und unkompliziert anpassen ließen. Zwei große Tische sollten je zwölf Personen Platz bieten, weitere Sitzgelegenheiten individuell und flexibel hinzugezogen werden können. Zum unabhängigen Arbeiten standen WLAN, Beamer, Whiteboards, Drucker und anderes technisches Equipment zur Verfügung. Eine Theke, Regalsysteme und Arbeitsplätze kamen hinzu. Zudem wurde in ein flexibles Lichtsystem investiert, um Ausstellungen und Veranstaltungen stattfinden lassen zu können.

Die komplette Ausstattung für den Coworking-Betrieb und andere partizipative Anlässe wurde vom schauwerk-Team selbst angefertigt. Dazu gehörten die Tische mit ihren Unterkonstruktionen sowie Pinn- und Trennwände. Es wurde sehr darauf geachtet, die einzelnen Elemente flexibel und miteinander kompatibel zu gestalten, damit sich das schauwerk schnell an unterschiedliche Gegebenheiten einzelner Veranstaltungen anpassen lässt. Auch neue Layouts für den Innenraum können so seitdem experimentell und ohne großen Aufwand ausprobiert werden. Die Fokussierung auf eine durchdachte Modularität charakterisiert das schauwerk bis heute und hat sich über die Jahre auch standortunabhängig immer wieder bewährt. Verbunden mit der Modulorientierung erfreute sich stabile Pappe als Baustoff stets einer besonders großen Beliebtheit, da die Studierenden ihre Ideen damit sehr schnell und einfach umsetzen können. In diesem Zusammenhang ent- standene Cubes dienten zum Beispiel als Ausstellungs- und Lagermöglichkeiten, gleichsam die selbstgebauten Regale, zusammengehalten mit eigens hergestellten 3D-gedruckten Teilen. Im Außenbereich des schauwerk wurde ferner eine kleine Terrasse mit Palettenbänken und Couchtischen eingerichtet.

Mit jedem Teamwechsel fanden auch weitere gestalterische „Tapetenwechsel“ statt, die die Umgebung im schauwerk für die Studierenden weiter optimieren sollten. Erste Renovierungsarbeiten gab es im Sommer 2019 nach der „Werkschau“. Hier wurden Wände neu gestaltet, Stromanschlüsse und Kabel in Cubes versteckt und mit Pflanzen eine angenehm natürliche Atmosphäre geschaffen. Neben einem Selbstbedienungsregal mit Kaffee und Tee stand fortan auch eine kleine, kontinuierlich wachsende Bibliothek mit Nachschlagewerken und Designzeitschriften zur Verfügung, um sich beim Arbeiten inspirieren lassen und kleinere Recherchen betreiben zu können, ohne dafür extra den Ort wechseln und eine externe Bibliothek aufsuchen zu müssen. Zusätzliche Beamer mit Apple TV machten es möglich, Präsentationen, Vorträge und Konferenzen im schauwerk durchzuführen und den gewünschten Coworking-Charakter auszubauen. Die Innenseite des großen Schaufensters erhielt mittels einer Galerieschiene ein funktionales System für die Aufhängung von Plakaten. Durch die Fensterinstallationen „flüsterwerk.“, bei der über einen Beamer Grafiken auf die Außenfassade projiziert werden konnten, wurde die Außenansicht optimiert und das schauwerk als solches für Fußgänger*innen in seiner Existenz und Wirkungsweise präsenter.