Schauwerk.

Transfer.Stadtraumforschung

Urban Intervention Urban Intervention

Zeitraum WiSe 2020/21

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Urban Intervention

Betreuung
Dipl. Des. Nikola Röthemeyer
Seminar Bachelor Industrial Design

Das Projekt „Urban Intervention“ beschreibt eine Erkundungsreise durch die Stadt Magdeburg. Studierende wurden angeregt, das, was sie sehen, in Form von Zeichnungen festzuhalten und zu visualisieren. Die Auswahl verschiedener Orte in Magdeburg ließ eine Vielfalt der erlebten Bezugsräume entstehen und bot eine facettenreiche Auseinandersetzung mit der Umgebung. Durch die entstandenen Zeichnungen lässt sich betrachtend erschließen, wie Studierende Dinge in der Stadt wahrnehmen.

Gruson Gewächshäuser

Kooperation
Gruson Gewächshäuser
Zeitraum seit WiSe 2019/20

Wir treffen uns in der Botanikschule der Gruson Gewächshäuser. Es ist Ruhetag, wir haben diesen besonderen Ort fast für uns allein. Zuerst besprechen wir

botanische Zeichnungen und Gemälde aus vier Jahrhunderten. Was Leonardo da Vinci bereits vor mehr als fünf Jahrhunderten erkannt hat, fasziniert uns hier und heute mehr denn je: „Der menschliche Schöpfergeist kann verschiedene Erfindungen machen [...], doch nie wird ihm eine gelingen, die schöner, ökonomischer und geradliniger wäre als die der Natur, denn in ihren Erfindungen fehlt nichts, und nichts ist zu viel.“

Die Motivation ist groß. Wir schwärmen aus, schauen uns um. Jedes Gewächshaus hat eine andere Temperatur, einen eigenen Geruch. Welche Arbeiten gefallen uns und welche nicht? Warum? Was wollen wir ausprobieren, untersuchen, erforschen? Einige Zeichner*innen zieht es in die kleine zoologische Abteilung, andere begeistern sich für Kakteen, Agaven, prachtvolle Blüten, exotische Bananenstauden oder die Riesenseerosen. Es wird ein intensiver Zeichentag. Vielfältige Arbeiten entstehen. Es macht Freude.

Die Fülle an zeichnerischen Motiven ist überwältigend. Wir müssen uns entscheiden. Interessiert uns die Form, Struktur, Farbe oder die Oberfläche einer Pflanze? Welches Format passt zu meiner Zeichnung? Wie erzeuge ich Spannung auf meinem Blatt? Wir experimentieren mit verschiedenen Methoden der Übersetzung. Wir drehen unser Blatt im Prozess, Zeichnen die Zwischenräume, reduzieren uns auf ein Material, eine Farbe oder eine Form. Es gibt sehr viele Informationen. Wir lassen das Meiste weg, dampfen die Information auf das Wesentliche ein – oder tun genau das Gegenteil. Wichtig ist, dass wir unsere Entscheidungen bewusst treffen und reflektieren, was wir erzählen wollen.

Museum für Naturkunde

Kooperation
Museum für Naturkunde
Zeitraum seit WiSe 2019/20

Das Museum für Naturkunde Magdeburg zeigte bereits 1875 erste Ausstellungen und ist damit das älteste bis heute existierende Museum der Stadt. Viele Studentinnen kennen Exponate der Naturkundemuseen aus ihrer Kindheit. Wie hat sich ihr Blick mit der Zeit verändert? Die Zeichnerinnen finden schnell ihr Motiv, arbeiten sehr konzentriert. Die Auswahl ist vielfältig: Exponate zur heimischen Tier-und Pflanzenwelt, Geologie, zur eiszeitlichen Entwicklung, Ur-und Frühgeschichte sowie zu Mineral-und Fossilvorkommen sind vorhanden. Ein neuer Teil der Dauerausstellung ist den Themen Biodiversität und Evolution gewidmet. Diese führen uns zu einer wegweisenden Frage der Bionik: Wie können wir das große Reservoir an biologischen Strukturen, Prozessen und oft überraschenden, funktionalen Lösungen, die in Milliarden Jahren evolutionärer Entwicklung erprobt und optimiert wurden, für unseren Gestaltungsprozess innovativ nutzen? Die Zeichner*innen begeistern sich für Schmetterlinge, Schalentiere, exotische Vögel und den lebensgroßen „Tierzug“. Eine Studentin zeichnet viele Stunden im Mineralienkabinett, ein anderer übersetzt seine Motive mikroskopierend. Die Schaukästen erschließen sich nicht pädagogisch oder wissenschaftlich, sondern bildhaft und narrativ. So fällt der Zugang leicht. Wir wissen inzwischen, worum es geht, die Fragen sind bekannt, wir sind vertraut mit dem Prozess. Entscheidungen werden getroffen, Motive gewählt, Formate bestimmt, Materialien erprobt, der Blick erneuert, intensiviert, hinterfragt. Formen, Strukturen, Farben, Oberflächen. Es gibt sehr viele Informationen. Zeichnen heißt weglassen!

Theater Magdeburg

Kooperation
Theater Magdeburg
Zeitraum seit WiSe 2019/20

Wir beginnen mit einer Reihe von zeichnerischen Experimenten: Wir übersetzen den Körper blind, mit Nadel und Faden, Spachtel, Bürste und Radiergummi. Wir erkunden den Kanon des Körpers, messen, gliedern, suchen und vergleichen seine Punkte, Achsen und Strecken. Wir erforschen den Körper in Bewegung und begleiten das Magdeburger Theaterensemble mit Stift und Papier auf der Bühne. Wir lassen uns durch ihr Spiel herausfordern, bannen Figur, Klang und Raum auf unseren Zeichengrund. Wir übersetzen Geschwindigkeit, kritzeln, schmieren, formen und dampfen das Sichtbare auf das Wesentliche ein. Der Zufall wird herausgefordert: Wir zeichnen, drucken, walzen, rakeln und schichten Farbe, übersetzen Raum und Zeit und machen Bewegung in experimentellen Aktzeichnungen und Serigrafien sichtbar. Wir erweitern lustvoll und experimentell das Vokabular unserer persönlichen Zeichensprache, begeben uns auf Exkursion in die historische und aktuelle Kunstgeschichte und eröffnen neue Wege für unseren künstlerischen Gestaltungsprozess.

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